BRAULEXIKON TEIL 1 „HOPFENSTOPFEN“

Der Geschmackstorpedo

Bierspezialitäten bewusst zu genießen, ist schon eine Kunst. Wer sie beherrscht, der will meist auch mehr über die Kunst des Brauens wissen. In deren offene und gutgehütete Geheimnisse möchte sie unsere neue Serie in Eichbaum aktuell einführen: In Teil eins geht es um den so genannten Hopfentorpedo, eine besondere Form des Hopfenstopfens, die ganz besondere geschmackliche Dimensionen eröffnet.

Mit der aus den USA herüber geschwappten Craftbier- Welle erobern auch im Bierland Deutschland neue Kreationen die Gaumen der Genießer. Die Herangehensweise der kreativen Braumeister ist dabei ganz unterschiedlich: Die einen variieren traditionelle Rezepturen, die anderen experimentieren mit speziellen Zutaten – und manche gehen auch im Hinblick auf Brauverfahren und Lagerung innovative Wege.

Einer dieser Wege ist das das Hopfenstopfen: eine zusätzliche Hopfengabe nach der Hauptgärung, um der jeweiligen Biersorte einen einzigartigen Charakter zu verleihen. Dafür stehen verschiedene Vorgehensweisen zur Wahl: Sehr gut dosieren lassen sich zum Beispiel Hopfenpellets im Lagertank, die sich in der Regel schnell und gleichmäßig im Bier auflösen. Man kann den nachträglich zugegebenen Hopfen aber auch erst mit einer speziellen Mühle zerkleinern, in Bier oder Wasser auflösen und erst dann in den Lagertank füllen.

Eine besondere Form des Hopfenstopfens ist der Hopfentorpedo – eine Technik, die natürlich weit weniger martialisch ist als der Begriff vermuten lässt: Das Prinzip ähnelt dem einer Espressomaschine, nur dass anstelle von Kaffeebohnen Aromahopfen zum Einsatz kommt.

Dabei wird das Bier durch den mit Hopfen gefüllten „Torpedo“ in den Lagertank gepumpt. So kommt es gleichmäßig mit dem Hopfen in Berührung und erhält dadurch eine ganz besondere geschmackliche Note.

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Hopfenkontrolle beim Anbau
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